Human Nature

DJ Diva Puttelnackig am Pult

Nackig in die neue Saison....
Bereits im Oktober berichteten wir über DJ Diva, die ihre naturgegebenen Vorzüge an den Turntables barbusig zum Einsatz bringt. DJ Diva ist seit zehn Jahren in der holländischen House-Szene aktiv, arbeitete als Topless-Bedienung und Lap-Tänzerin in den besten Clubs. Eines Nachts versuchte sie sich im Auflegen und fand bald schon Gefallen darin, Erotik und Musik in the Mix zu verbinden. Die nackige Lady hat noch Termine im Februar, März, April und Sommer 2005 frei. Das Luder kann über die

Emailadresse: booking@female-djs.net gebucht werden.

Besser hören: Was tun bei Hörsturz, Tinnitus und Schwerhörigkeit?

Richtiges Hören öffnet uns das Tor zur Welt: Unterhaltung, Information, Musik – wer nicht hören kann, ist isoliert.
Unsere Ohren sind empfindlich. Zum Vergleich: Wenn das Auge einen Bereich von einer Oktave auf dem Klavier umfasst, so erreicht das Ohr zehn Oktaven.

Unsere Ohren sind schnell. Siebenmal schneller als das Auge. Könnten wir so schnell sehen, wie wir hören, würden wir beim Fernsehen nur Punkte und Striche erkennen. Das schnelle Ohr hört ein herannahendes Auto lange, bevor es unser Auge sieht.

Auch im größtes Stimmengewirr, filtert das Ohr der Mutter „sein“ Kind heraus. Wer in einem Café interessiert die Zeitung liest, bemerkt kaum, was um ihn herum vorgeht. Das Ohr blendet die Stimmen der anderen Menschen oder die Geräusche der Küche einfach aus. Das nennen wir “selektives Wahrnehmen”. Praktisch.



Gut Hören kann man lernen – und auch verlernen

Wie der Weinfreund seine Geschmacksnerven schult, lässt sich auch das Ohr trainieren. Ganz bewusstes Zuhören beispielsweise oder konzentriertes Hinhören auf die Geräusche in der Umgebung macht die Ohren sensibler.

Das ungeborene Kind hört, bevor es sieht. Schon viereinhalb Monate nach der Befruchtung ist das Innenohr des kleinen Menschen in seiner vollständigen Größe ausgebildet. Die empfindlichen Hörzellen im Innenohr müssen allerdings ein Leben lang halten. Und genau da liegt das Problem.

Ständig wird das Ohr Lärmattacken ausgesetzt. Einsatzfahrzeuge von Polizei oder Feuerwehr mussten in den letzten Jahren ihre Warnsignale um 25 Dezibel aufdrehen, um überhaupt noch den allgemeinen Lärmpegel übertönen zu können. Das klingt auf den ersten Blick nicht viel. Eine Erhöhung um 10 Dezibel wird von uns als jedoch Verdopplung der Lautstärke wahrgenommen.

Die 85 Dezibel (Grenzwert der Berufsgenossenschaften) zum Beispiel einer Kreissäge hält unser Ohr etwa 8 Stunden lang schadlos aus.
Maschinen mit 110 dB, also 20 Dezibel mehr, richten schon nach wenigen Minuten böse Schäden an. Zum Vergleich: Die menschliche Stimme hat eine Lautstärke von etwa 60 Dezibel. Zu lange, zu laut, zu dicht am empfindlichen Hörorgan.

In der “Walkmangeneration”, der heute etwa 30 Jährigen, gibt es mehr geschädigte Ohren, als je zuvor. Bei den 20-Jährigen hat bereits jeder fünfte ernsthafte Hörschäden.



„Wie bitte?“ – Wie erkennt man Schwerhörigkeit?

Am frühesten macht sich die Schwerhörigkeit bemerkbar, wenn in Gesellschaft mehrerer Leute durcheinander geredet wird. Der Betroffene versteht das Gesprochene dann besonders schlecht und fühlt sich vom Gespräch ausgeschlossen. Schwerhörige verhalten sich dann oftmals desinteressiert und teilnahmslos.




Diagnose Hörsturz
„Zuerst war es nur ein leichtes Fiepen im Ohr, dann kam noch so ein Gefühl von Taubheit hinzu. So, als ob man beim Hören die Hand vors Ohr hält.“ Beim so genannten „Infarkt im Ohr“ werden die empfindlichen Sinneszellen im Innenohr nicht mehr durchblutet, sie drohen abzusterben. Die Folge ist eine starke Einschränkung des Hörvermögens oder sogar der Verlust des Hörsinns auf dem betroffenen Ohr.

Was tun? Sollten Sie plötzlich auf einem Ohr oder sogar beidseitig einen starken Hörverlust feststellen, oder fühlt sich das Ohr irgendwie taub an, dann sollten Sie möglichst umgehend Ihren Hausarzt aufsuchen. Er kann die genaue Diagnose stellen und andere Erkrankungen ausschließen. Der Arzt wird Ihnen im Wesentlichen blutverdünnende Medikamente, unter Umständen auch Kortison, und vor allem Ruhe verordnen. Die Heilungschancen stehen vergleichsweise gut. In 40% aller Fälle kommt es sogar zur Spontanheilung.



Berechtigte Hoffnung

Moderne Therapiemöglichkeiten sollen die dauerhafte Schädigung des empfindlichen Organs noch effektiver verhindern. Umstritten ist die sogenannte „Hörpille, ein einfaches Multivitaminpräparat. Sie soll angeblich die Hörzellen stärken und Störgeräusche im Ohr minimieren. In vielen Fällen kann beim Hörsturz eine völlige Heilung erfolgen. Bleibt jedoch eine Schwerhörigkeit zurück, dann hilft nur noch das Hörgerät.



Neue Ergebnisse – einfachere Therapie

Neue Wege geht das so genannte H.E.L.P.-Verfahren (Heparin-induzierte extrakorporale LDL-Präzipitation), das von der Pharmafirma B. Braun Melsungen entwickelt wurde, sich zurzeit jedoch noch in der Erprobungsphase befindet. Bei diesem Verfahren, einer Art Blutwäsche, werden die Plasmakonzentrationen von LDL-Cholesterin, Fibrinogen und Lipoprotein gesenkt. Dadurch verbessern sich die Fließeigenschaften des Blutes. Die empfindlichen Nervenzellen können wieder durchblutet und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

Erste Studien geben Anlass zur Hoffnung. Bei bis zu 85 Prozent der Patienten besserte sich bei dieser Therapie das Hörvermögen. Bei 45% konnte sich das Gehör sogar komplett regenerieren. Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Therapie innerhalb der ersten 24 bis 36 Stunden beginnt. Die Blutwäsche ist also nur im Akutfall erfolgversprechend. Bei chronischen oder länger zurückliegenden Erkrankungen eignet sich diese Therapieform nicht.

Zwei Stunden dauert eine derartige Sitzung, die ambulant durchgeführt werden kann. Die sonst über mehrere Tage andauernde medikamentöse Therapie kann so entscheidend abgekürzt werden. In einigen Fällen kommt auch eine Behandlung in der Sauerstoffdruckkammer in Frage. Bei dieser HBO-Therapie (= Hyperbare Sauerstofftherapie) soll der Sauerstoff durch erhöhten Druck ins Innenohr eindringen und dort die feinen Härchen wiederbeleben.




Niemals Ruhe – Störgeräusche und Tinnitus
Für drei Millionen Menschen in Deutschland ist absolute Stille nur noch ein Traum. Sie leiden unter Tinnitus - Geräusche im Ohr, die nicht von außen kommen, sondern scheinbar im Ohr selbst entstehen. Nur der Betroffene selbst hört diese Töne. Es kann ein Pfeifen sein oder ein Rauschen. Manche empfinden es als ein Summen, Zischen, Hämmern, Knarren oder Klopfen. Oft sind auch mehrere Geräusche gleichzeitig da, die sich überlagern und abwechseln. Mal findet dieses "Stressorchester" nur in einem Ohr, mal in beiden Ohren oder sogar im gesamten Kopf statt. Die Lautstärke reicht von kaum wahrnehmbar bis ohrenbetäubend.

Nach einer Umfrage der Deutschen Tinnitus-Liga haben ungefähr 19 Millionen Menschen - also fast ein Viertel der Bevölkerung - schon einmal ein Ohrgeräusch wahrgenommen. Bei den meisten dauert es nur eine kurze Zeit, nach einigen Minuten oder Stunden verklingen die Töne im Ohr wieder. Das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung. Stress oder eine Überlastung des Gehörs sind die Ursache.



Wie kommt das Geräusch ins Ohr?

Für Tinnitus gibt sehr viele verschiedene Ursachen. Bei 30 Prozent der Geplagten ist ein Knalltrauma der Auslöser - also zum Beispiel der Schuss aus einer Spielzeugpistole oder laute Discomusik über längere Zeit.

Daneben existieren so unterschiedliche Ursachen wie Stress oder Durchblutungsstörungen im Innenohr, ein gutartiger Tumor am Hörnerv oder Zähneknirschen. Außerdem gibt es Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Weil es so viele Auslöser gibt, ist eine genaue Diagnose durch den Arzt sehr wichtig. Nur so kann eine Therapie greifen.



Wie wir hören ...

Ein Tinnitus muss nicht unbedingt im Ohr entstehen, er kann auch vom Gehirn erzeugt werden. Denn auch beim Hören ist das Gehirn beteiligt. Zunächst gelangen die Schallwellen aus der Umwelt in die Ohrmuschel und werden dann über den Gehörgang an das Mittelohr weitergeleitet. Dort treffen sie auf das Trommelfell und versetzen es in Schwingung. Diese Schwingungen werden über die drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) im Mittelohr verstärkt. Der elektrische Impuls dieser Haarzellen wird ans Gehirn geleitet - jetzt erst hören wir den Ton.

Wie nun die "Signale aus dem Nichts" entstehen, weiß noch niemand genau. Viele Ärzte vermuten, dass diese empfindlichen Härchen geschädigt sein könnten oder elektrische Nervenbahnen fehlgeschaltet werden. Einer neuen Theorie zufolge arbeiten bei länger dauerndem Tinnitus die Hörzentren im Gehirn fehlerhaft - das Geräusch entsteht dann nicht im Ohr, sondern im Gehirn.



Was tun, wenn's klingelt? Erste Maßnahmen

Ausschlafen. Oftmals helfen schon ein paar Stunden Entspannung, um den Stress im Ohr abzubauen. Allein dadurch heilen in den ersten vier Wochen über 70 Prozent aller akuten Tinnitusfälle aus. Lassen Sie sich deshalb bei länger anhaltenden Ohrgeräuschen in jedem Fall krankschreiben und treten Sie ein paar Tage kürzer.

Bleiben die Geräusche jedoch, dann sollte man umgehend einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Stellt sich nämlich heraus, dass ein Hörsturz die Ursache für die Störgeräusche ist oder die empfindlichen Haarzellen geschädigt sind, dann ist Eile geboten.

Wichtig ist eine genaue Diagnose, denn nur dann kann auch eine sinnvolle Behandlung erfolgen. Es gibt eine Vielzahl an Ursachen für Tinnitus Ganz wichtig ist auch, dass der Arzt Sie ausreichend über Tinnitus informiert. Denn oft sind völlig unbegründete Ängste im Spiel, die erst dazu führen können, dass der Tinnitus chronisch wird (z.B. Angst vor einem Tumor, vor Taubheit oder davor, dass das Geräusch nie mehr verschwindet).




Ohrgeräusche als Dauerzustand

Chronisch ist der Tinnitus dann, wenn die Akutbehandl
Hier setzt eine neue Behandlung an: die Retraining-Therapie. Diese aus England und den USA stammende Behandlung kombiniert mehrere Verfahren. Grundidee der Retrainingtherapie ist, die Filterfunktion des Gehirns positiv zu beeinflussen. Normalerweise nimmt das Gehirn nur die wichtigen Geräusche bewusst wahr, unwichtige unterdrückt es.

Tinnitus-Patienten haben das Weghören "verlernt". Für sie ist ihr Ohrgeräusch nicht ein Ton unter vielen, sondern er gewinnt an Dominanz. Er wird zur Bedrohung. Weil das Geräusch scheinbar gefährlich ist, fixieren sich die Tinnitus-Geplagten vollkommen darauf. Ziel der Retrainingtherapie ist es daher, diese Fixierung auf das Tinnitus-Geräusch zu lösen, auch wenn er noch so laut und unangenehm sein mag.

Andere wichtigere Geräusche sollen wieder mehr Bedeutung bekommen und bevorzugt wahrgenommen werden. Sobald der Patient den Tinnituston "loslässt", beginnt sich meistens das Geräusch zu vermindern, und in einigen Fällen wird es sogar für längere Zeiträume überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Die Retraining-Therapie ist quasi ein "Geräuschtraining", das die natürliche Filterfunktion des Gehirns schult.

Teil dieses Umlernens ist ein "Rauschgerät" (Noiser), das wie ein Hörgerät hinter oder im Ohr getragen wird. Dabei wird das Geräusch so eingestellt, dass der Tinnitus gerade noch hörbar ist. Dadurch sollen sich die geräuschverarbeitenden Stellen im Gehirn an ein ständiges, aber neutrales Geräusch gewöhnen - was schließlich bei einem Teil der Patienten dazu führt, dass sowohl das Rauschen als auch der Tinnitus uninteressant und nicht mehr wahrgenommen wird. Insgesamt liegen die Chancen auf Besserung bei chronischem Tinnitus bei 80 - 90 Prozent.



Hilf Dir selbst!

Wer schlecht hört oder sich ständig mit Ohrgeräuschen plagt, steht auch unter starkem, psychischen Stress. Der Lebenspartner kann sich oftmals nicht in die Lage der Betroffenen hineinversetzen, auch andere soziale Kontakte leiden unter der Erkrankung.

Selbsthilfegruppen können hier wertvolle Dienste leisten. Hier ist man unter sich, jedes Mitglied kennt die Ängste und Bedürfnisse des anderen. Kontakt zu diesen Selbsthilfegruppen erhalten Sie über das „Forum Besser Hören“ und die „Deutsche Tinnitus-Liga“.




Hörgeräte
Viele hören schlecht, aber viel zu wenige tragen ein Hörgerät. Die Hemmschwelle ist groß. Dabei hat in den letzten Jahren bei den Hörhilfen eine rasante Entwicklung stattgefunden: Die Zeiten der klobigen, brummenden Geräte ist endgültig vorbei. Winzig kleine, digitale Systeme beispielsweise lassen sich genauestens auf die Bedürfnisse des Patienten einstellen. Der Klang ist brillant und die Geräte sind so klein geworden, dass sie unauffällig hinter dem Ohr verschwinden. Einige Varianten lassen sich sogar direkt im Gehörgang verstecken.



Moderne Hörgeräte - Gut im Klang, leicht in der Handhabung

Die Hinter-dem-Ohr-Geräte, kurz HdO-Geräte genannt, können sogar bei sehr großem Hörverlust eingesetzt werden. Diese Systeme haken sich über die Spitze der Ohrmuschel und bieten so guten Halt. Ein kurzer Schlauch führt den Schall vom Gerät direkt in den Gehörgang.
Teurer, aber eleganter sind Hörbrillen. Die Technik ist fast unsichtbar in den Brillenbügel montiert. Die Funktionsweise ähnelt den HdO-Geräten.

Die so genannten „In-dem-Ohr-Geräte“ kurz „IdO“ verstecken sich fast völlig in Ohr und Ohrmuschel. Es gibt sogar Systeme, die komplett im Gehörgang verschwinden. Vorteil dieser kleinen Systeme: Das Mikrofon liegt in der Achse des Gehörgangs und ermöglicht so fast natürliches Hören. Bei höheren Schwerhörigkeitsgraden kommt es allerdings zu Rückkopplungseffekten und Pfeifen. Für Patienten mit besonders engem oder leicht entzündlichem Gehörgang kommen diese Geräte nicht in Frage.

Noch relativ neu auf dem Markt sind teilimplantierbare Hörgeräte. Durch einen operativen Eingriff im Mittelohr wird eine winzige Spule an den Amboss fixiert. Diese Spule sorgt dafür, dass die umgewandelte Schallenergie direkt auf das Innenohr übertragen wird. Der Empfänger sitzt, mit einem Magneten befestigt, fast unsichtbar hinter dem Ohr. Der Vorteil: verzerrungsärmeres Hören. Allerdings ist der operative Eingriff nicht ohne Risiko und auch nicht für jede Form der Schwerhörigkeit geeignet. Und die Entwicklung geht weiter: Vollimplantierbare Geräte sind schon in der Versuchsphase.



Was kosten die Hörgeräte und wer zahlt?

Moderne Hörgeräte kosten zwischen 1.500 und 4.000 Euro. Hörgeräte gehören zur medizinischen Grundversorgung. Das bedeutet: Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen die Anschaffung eines Hörgerätes, übernehmen von diesen Kosten jedoch nur einen Teil, ca. 750 Euro pro geschädigtem Ohr. Die privaten Kassen orientieren sich mit den Freibeträgen an den gesetzlichen Krankenkassen. Einige Hörgeräte-Anbieter halten aber auch in dieser Preisklasse Geräte parat. Es lohnt sich also, nachzufragen.

Gutes Hören ist nicht automatisch mit hohen Kosten verbunden. Und besonders die neuen, digitalen Systeme schaffen es problemlos, den ärgerlichen Störschall zu unterdrücken. Wenn Sie ein neues Hörgerät anschaffen möchten, nehmen Sie sich Zeit. Der Hörgeräteakustiker wird Ihre Hörfähigkeit genau untersuchen und das passende Gerät für Sie heraussuchen.

Hörsturz: DJs und ihre Ohren...

Zusammenfassung

Ein Hörsturz trifft die Betroffenen meist wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Plötzlich können sie auf einem oder beiden Ohren nur noch sehr schlecht oder gar nicht mehr hören. Begleitet wird die Erkrankung in vielen Fällen von einem dumpfen Gefühl im Ohr, Ohrgeräuschen oder Schwindel. Häufigste Ursache für plötzlichen Hörverlust ist eine Durchblutungsstörung des Innenohres. Auch virale Infektionen und Autoimmunerkrankungen werden als auslösende Faktoren diskutiert. Um gute Heilungserfolge zu erzielen, sollte möglichst frühzeitig nach dem Auftreten eines Hörsturzes mit der Behandlung begonnen werden. In einer in Deutschland durchgeführten klinischen Studie stellte sich die so genannte H.E.L.P.-Apherese, ein Blutreinigungsverfahren, als besonders effektive Methode bei der Therapie des Hörsturzes heraus.

Definition
Beim Hörsturz handelt es sich um eine plötzlich, ohne erkennbaren Anlass auftretende, meist einseitige Hörminderung von unterschiedlichem Schweregrad bis hin zur Ertaubung. Seine Ursache liegt in einer Funktionsstörung des Innenohres, weshalb im Gegensatz zur so genannten Schallleitungsstörung, die im äußeren Ohr oder im Mittelohr entsteht, auch von Schallempfindungsschwerhörigkeit oder sensorischer Schwerhörigkeit gesprochen wird.

Ursachen und Entstehung
Der genaue Entstehungsmechanismus von Hörsturz konnte bisher noch nicht eindeutig geklärt werden. Vermutet wird ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die zu einer Änderung der Durchblutungsverhältnisse am Innenohr führen. Hier befinden sich die für das Hören zuständigen Sinneszellen, die so genannten Haarzellen. Geräusche von außen erzeugen in diesen Zellen ein elektrisches Signal, das über den Hörnerv an das Hörzentrum im Gehirn weitergeleitet wird. Die Haarzellen werden durch kleine Blutgefäße mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Kommt es in diesen Blutgefäßen zu einer Mangeldurchblutung, werden die Haarzellen geschädigt und in ihrer Funktion erheblich beeinträchtigt. Hörverlust ist die Folge.

Als häufigster Grund für eine Störung der Durchblutung des Innenohres werden Verschlüsse der Blutgefäße durch kleine Blutgerinnsel (Thrombus, griech. thrombos), ähnlich den Gefäßverschlüssen bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, vermutet. Alle Faktoren, die eine Verdickung oder erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes begünstigen, tragen somit zur Auslösung eines Hörsturzes bei. Erhöhte Blutfettwerte auf Grund angeborener oder erworbener Fettstoffwechselstörungen bzw. falscher Ernährungsgewohnheiten mit einem hohen Fettanteil in der Nahrung (insbesondere erhöhtes LDL-Cholesterin und Lipoprotein (a)) sind hier an erster Stelle zu nennen. Cholesterin lagert sich in die Gefäßwänden ein (so genannte arteriosklerotische Plaques), wodurch sich die Blutgefäße verengen und der normale Blutfluss behindert wird. Auch eine zu hohe Konzentration von gerinnungsfördernden Stoffen wie Fibrinogen im Blut beeinträchtigt die Blutzirkulation in den kleinen Gefäßen des Innenohres. Sind die Blutgefäße durch Arteriosklerose (= Arterienverkalkung) vorgeschädigt, besteht eine erhöhte Gefahr, dass sich Blutgerinnsel in den Gefäßen festsetzen. Bluthochdruck und übermäßiger Nikotingenuss gelten deshalb ebenfalls als Risikofaktoren für die Ausbildung eines Hörsturzes.

Auch starke Blutdruckschwankungen, insbesondere plötzlicher Abfall des Blutdrucks, und Herzerkrankungen wie Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) oder Angina pectoris können eine Minderdurchblutung der Haarzellen im Ohr bewirken. Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen schweren seelischen Belastungs- und Konfliktsituationen und dem Auftreten von Hörsturz beobachtet.

Neben einer mangelnden Durchblutung des Innenohres werden virale Infektionen, Autoimmunerkrankungen und ein Durchbruch (Ruptur) der dünnen Trennwand zwischen Paukenhöhle und Innenohr bei einer Verletzung als begünstigende Faktoren für die Entstehung eines Hörsturzes diskutiert.

Häufigkeit
Der Hörsturz ist die häufigste Funktionsstörung des Innenohres. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland mehr als 250.000 Menschen pro Jahr unter plötzlichem Hörverlust unterschiedlichen Schweregrades, wobei zunehmend auch Jüngere davon betroffen sind. Zwar liegt der Altersgipfel für die Erkrankung im 50. bis 60. Lebensjahr, doch der Anteil der 30- bis 40-jährigen steigt ständig. Dabei trifft es Frauen genauso häufig wie Männer.

Symptome
Der Hörverlust tritt plötzlich, in der Regel ohne erkennbaren Anlass auf und betrifft meist nur ein Ohr. Hörsturzpatienten nehmen Geräusche anders wahr, der Hörverlust kann dabei entweder die hohen, die mittleren oder die tiefen Frequenzen betreffen. Der Schweregrad der Hörminderung ist dabei unterschiedlich und reicht von leichten Fällen bis hin zur kompletten Taubheit. Die Patienten berichten häufig von einem dumpfen Druckgefühl, als hätten sie "Watte im Ohr". Begleitend treten in etwa 80 % der Fälle Ohrgeräusche (Tinnitus) und in 30 % Schwindelsymptome auf.

Marihuana - ein medizinisches Wunder

Die medizinische Anwendung von Cannabis erregt auf internationaler Ebene und auch in Deutschland immer mehr Aufmerksamkeit. Unglücklicherweise beherrschen noch immer Angst und Desinformation die Diskussion, aber mehr und mehr Menschen entdecken die medizinischen Möglichkeiten der Pflanze.

Erschienen im hanfblatt nr.: 43
Aus dem Nexus Magazine 3/96
Übersetzt von Jörg Auf dem Hövel


Hintergrund: Einer der Pioniere der Erforschung des medizinischen Hanfs ist Lester Grinspoon, Professor an der Harvard Medical School in den USA. In den letzten 30 Jahren schrieb er über 140 Aufsätze und 12 Bücher über Cannabis und andere Drogen. In dem Interview berichtet Grinspoon über seine Arbeit, die neuesten Forschungsergebnisse und den "Krieg gegen die Drogen".

hanfblatt: Was hat Ihr Interesse an Cannabis geweckt?

Grinspoon: Es war 1967, als ich unerwarteter Weise etwas Zeit zur Verfügung hatte. Da dachte ich daran, mir einmal Marihuana näher anzuschauen, um zu sehen, warum es soviel Theater um die Pflanze gab. Ich war zu dieser Zeit sicher, daß Marihuana eine äußerst gefährliche Droge ist und ich verstand die jungen Leute nicht, die trotz aller Warnungen Cannabis rauchten. Die folgenden drei Jahre verbrachte ich mit Forschung und Sichtung der Literatur und ich mußte lernen, daß ich wie viele andere auch einer Gehirnwäsche unterzogen war. Marihuana ist zwar nicht harmlos, gleichwohl aber viel ungefährlicher als Alkohol oder Tabak. Und -um es vorweg zu nehmen- es ist deshalb der einzig vernünftige Weg damit umzugehen die legale Abgabe durch ein kontrolliertes System. Ich beschrieb das 1971 alles in dem Buch "Marihuana Reconsidered". Damals wurde das Werk kontrovers diskutiert, heute ist es mit einer neuen Einleitung neu erschienen.

hanfblatt: Ihre Forschung ergab, daß Cannabis im Vergleich zu Alkohol oder Tabak harmlos ist...

Grinspoon: Ich denke Cannabis ist nicht harmlos. Es existiert keine an sich harmlose Droge. Aber Cannabis ist -egal welche Kriterien man heranzieht- weniger gefährlich als Alkohol und Tabak. Als Beispiel: Tabakkonsum kostet in den USA jährlich 425 Tausend Menschen das Leben, Alkohol vielleicht zwischen 100 und 150 Tausend, gar nicht zu sprechen von all den anderen Problemen, den Alkoholkonsum mit sich bringt. Mit Cannabis gab es keinen einzigen tödlichen Fall. Wenn Cannabis noch immer mit US-Pharmacopoeia1 stehen würde, wäre es unter den am wenigsten giftigen Substanzen aufgeführt.

hanfblatt: Es stand noch im Pharmacopoeia am Anfang des Jahrhunderts.

Grinspoon: Richtig. Cannabis war eine häufig genutzte Droge, bis es 1941 aus dem Pharmacopoeia entfernt wurde. Das war nachdem das erste drakonische Anti-Marihuana Gesetz im Jahre 1937 erlassen wurde, der "Marihuana Tax Act". Dieses Gesetz macht es so schwer für Ärzte, Cannabis weiterhin zu verschreiben, daß sie einfach aufhörten es zu nutzen.

hanfblatt: Jüngst wurden Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Hirn entdeckt. Welche Bedeutung haben diese Rezeptoren für die medizinische Anwendung von Cannabis?

Grinspoon: Sehr große. Es ist einige Jahre her, als Solomon Snyder die körpereigenen Opiate entdeckte; sozusagen Substanzen wie Opium, die wir in unseren Körper produzieren. Daraufhin wurde geschlußfolgert, daß auch Opiat-Rezeptoren im Gehirn existieren müssen. Kurz darauf entdeckte eine Frau namens Candace Pert diese. Mit anderen Worten: Wenn man den Rezeptor als Schlüsselloch ansieht und den Neurotransmitter als Schlüssel, dann muß der Schlüssel zu dem Schlüsselloch passen, um die Tür zu öffnen.
Bei Cannabis war es andersherum: Der Rezeptor wurde zuerst gefunden, ich glaube 1990. Von diesem Moment an war klar, daß es ein körpereigenes Cannabinoid geben muß - ein Schlüssel, der den Rezeptor in Gang bringt. Und tatsächlich entdeckte eine Gruppe um W.A. Devane diesen Schlüssel und gaben ihm den Namen "Anandamide", nach dem Sanskrit-Wort Ananda, was soviel wie Glück bedeutet. Nun wird viel rund um diese Rezeptoren und Anandamide geforscht, welche -und das ist wichtig- nicht nur im Gehirn, sondern ebenfalls in anderen Organen des Körpers entdeckt wurden.
In Zukunft werden wir sehen, daß diese Rezeptoren eine sehr wichtige Rolle bei der medizinischen Anwendung des Hanfs spielen. Schon jetzt ist der klinische Nutzen aber empirisch belegt und aus meiner Sicht Grund genug, um in eine Politik umgesetzt zu werden, die es Menschen erlaubt, Cannabis legal als Medizin zu nutzen.

hanfblatt: Stehen diese Erkenntnisse nicht im Widerspruch zu der Behauptung, daß Cannabis Hirnschäden verursacht?

Grinspoon: Aus meiner Sicht war diese Behauptung immer nur ein Mythos. Denken Sie doch einmal nach: Wenn der Körper seine eigenen, dem Cannabinoiden ähnliche Substanzen produziert, macht es einfach keinen Sinn das er eine damit einen Stoff herstellt, der sein Hirn zerstört. Schon lange bevor die körpereigenen Cannabinoide entdeckt wurde, gab es genug empirische Beweise dafür, daß Cannabis das Gehirn nicht angreift. Es gibt ein paar wenige methodisch zweifelhafte Studien zu diesem Thema von der NIDA3 und der DEA4.

hanfblatt: Was können Sie über die DEA sagen?

Grinspoon: Der Vorgänger dieser Organisation war das "Federal Bureau of Narcotics" und es wurde 1930 von Harry Anslinger geleitet. Anslinger rief eine Kampagne ins Leben, die seiner Ansicht nach zur Aufklärung über die Gefährlichkeit von Marihuana beitragen sollte. In der Realität wurde es zu einer großen Desinformations-Propaganda. Das Flaggschiff dieser Kampagne symbolisiert hervorragend der Film "Reefer Madness". Wer sich diesen Film heute anschaut, selbst wenn er keine Erfahrungen mit Marihuana hat, wird nur über die unglaublichen Übertreibungen lachen können.

hanfblatt: Was denken Sie: Haben die großen pharmazeutischen Firmen etwas mit der prohibitiven Haltung der US-Regierung gegenüber medizinischen Cannabis zu tun?

Grinspoon: Absolut. Die Organisation "The Partnership for a Drug Free America" hat ein Budget von einer Million Dollar am Tag. Viel von diesem Geld kommt von den Pharma-Konzernen und Schnaps-Destillerien. Diese Firmen haben was zu verlieren. Die Pharma-Konzerne sind an Marihuana nicht interessiert, weil die Pflanze nicht patentiert werden kann. Und ohne Patent kann man kein Geld machen. Denken Sie beispielsweise an Krebs-Patienten in einer Chemo-Therapie, die unter ständiger Übelkeit leiden. Momentan können diese das beste der Medikamente gegen Übelkeit nehmen, Ondansetron. Normalerweise nimmt man das Oral, eine 8-Milligramm Pille kostet etwa 40 Dollar und für eine einmalige Behandlung braucht man drei oder vier Tabletten. Viele vertragen das Medikament aber oral nicht und sind auf eine intravenöse Injektion angewiesen. Die Kosten für eine solche Behandlung liegen bei 600 Dollar, denn der Patient muß ins Krankenhaus. Eine andere Möglichkeit: Der Patient raucht eine Marihuana-Zigarette und die Übelkeit wird ebenfalls gelindert. Zur Zeit ist Cannabis auf der Straße zwar sehr teuer. Für eine Unze5 zahlt man zwischen 200 und 600 Dollar. Das ist der Prohibitions-Tarif. Wenn Marihuana als Medizin verfügbar wäre, würde es erheblich weniger als andere Medikamente kosten, ich schätze zwischen 20 und 30 Dollar pro Unze. In den USA kann es nicht mit Steuern belegt werden, weil es ein Medikament ist. Ein Joint würde somit 30 Cents kosten. So könnte ein Chemotherapie-Patient für 30 Cent von seiner Übelkeit nahezu befreit werden. Man sieht also warum die Pharma-Konzerne wenig Interesse an Cannabis hegen.

hanfblatt: Sehen Sie das als großes Hindernis in Richtung auf Veränderungen in der Drogenpolitik?

Grinspoon: Das spielt zumindest eine Rolle.

hanfblatt: In ihrem Buch "Marihuana, die verbotene Medizin" führen sie viele Referenzen auf, die die heilende Eigenschaft von Hanf bestätigen. Können Sie uns einige der medizinischen Probleme nennen, bei denen Cannabis hilft?

Grinspoon: Die am weitesten verbreiteten Erfolge wurden bei der Behandlung von Krebspatienten erreicht, die sich einer Chemotherapie unterziehen. Ein großes Problem bei der Chemotherapie ist, daß die eingesetzten Substanzen Übelkeit und Erbrechen verursachen. Das ist eine Form der Übelkeit, des Ekels, dem man sich kaum vorstellen kann. Es ist sehr wichtig diese Übelkeit zu bekämpfen, damit die Menschen ihr Körpergewicht halten. Wie schon vorhin bemerkt gibt es diverse Medikamente, nur ist Cannabis oft das effektivste. Ein weiteres Beispiel ist das Glaukom, eine krankhafte Steigerung des Augeninnendrucks. Vermindert man dieses Druck nicht, kann das Glaukom zur Erblindung führen. Es gibt hierfür einige Medikamente die gut wirken, aber bei vielen Menschen hilft Cannabis besser und mit weniger Nebeneffekten.

hanfblatt: Bei Krämpfen hilft es ebenfalls?

Grinspoon: Epilepsie wird seit Jahrhunderten mit Cannabis behandelt. Etwa 25 Prozent der Bevölkerung in den USA die unter Epilepsie leiden, erhalten keine gute Linderung durch die konventionellen Arzneien. Bei vielen hilft da Cannabis besser. Ebenso bei der Multiplen Sklerose, einer sehr schmerzhaften Krankheit, unter der über zwei Millionen Menschen in den USA leiden. Jeder der einmal einen Krampf bei Schwimmen bekommen hat, ahnt die Schmerzen. Cannabis ist sehr effektiv bei Muskel-Spasmen, nicht nur bei Multipler Sklerose, sondern auch bei Lähmungen.
Es ist nicht lange her, als ich bei einer Diskussion im britischen Fernsehen zugegen war. Eine Frau aus dem Publikum meldete sich und erzählte, daß sie aus Leeds käme und die zweieinhalb Stunden Fahrt nach London auf sich genommen habe, obwohl sie aufgrund ihrer Multiplen Sklerose unter einer nicht zu kontrollierenden Blase leide. Cannabis würde ihr dagegen dabei helfen, die Kontrolle über ihre Blase zu halten.
Cannabis hilft bei leichten Schmerzen und wird auch seit Jahrhundert auf diesem Gebiet angewandt, genauso wie bei Migräne. Die Liste ist lang und ich glaube nicht, daß sie wollen, daß ich weiter mit der Aufzählung fortfahre. Kurzum: Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten, Cannabis hat einen erstaunlich niedrigen Grad an Giftigkeit und es ist preiswert. Meiner Meinung nach wird Cannabis die Wunderdroge des ausgehenden Jahrhunderts, genauso wie es Penicillin in der 40er Jahren war.

hanfblatt: In ihrem ersten Buch über Cannabis, "Marihuana Reconsidered", erwähnen Sie die Unsinnigkeit der Behauptung, daß die internationalen Konventionen, speziell die der UN, ein ernsthaftes Hindernis bei der Legalisierung von Cannabis sind. Stehen Sie noch heute auf diesem Standpunkt?

Grinspoon: Keine Frage, ja. Übereinkünfte kann man ändern und ich denke, der Anschub hierfür wird von Europa ausgehen. Das Interesse wächst in Europa schneller als in den Vereinigten Staaten. Ende 1995 erhielten wir einen Brief des Deutschen Herausgebers des Buches "Marihuana, Die verbotenen Medizin", der uns zur siebten Auflage gratulierte. Er sagte, daß das Buch eine "gesunde Debatte um das medizinische Cannabis in Deutschland" angeschoben hätte. Die Europäer sind uns weit voraus und der Druck wird von ihnen kommen. Die momentane Situation ist aber auch wirklich furchtbar. Viele kranke Menschen kämpfen schon genug mit ihrer Krankheit, zusätzlich sind sie auch noch dem Druck der Illegalität ausgesetzt.

hanfblatt: Denken Sie, daß die internationalen Abkommen den "Krieg gegen die Drogen" am Leben erhalten?

Grinspoon: Ich bin kein Experte, aber die Rechtsexperten mit denen ich sprach sagen, daß das nicht das Problem wäre. Der "Krieg gegen die Drogen" hat eine erheblich größere Dimension als unsere Diskussion um den medizinischen Hanf. Der Weg könnte aber derselbe sein: Druck auf die Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft. Die Leute müssen aufgeklärt werden. Das gilt vor allem für die Ärzte. Sehen Sie, normalerweise erhalten Ärzte ihre Ausbildung über Drogen von den pharmazeutischen Konzernen, von Artikeln in Fachzeitschriften und Kampagnen. Viele dieser Institutionen haben aber -oft aus wirtschaftlichen Gründen- kein Interessen an einer Verbreitung von Cannabis. Seit einiger Zeit ändern sich aber was, denn vermehrt lernen nun die Ärzte von ihrer Patienten. Ein AIDS-Patient erzählt seinem Arzt, daß er Marihuana als Mittel gegen seinen Gewichtsverlust einsetzt. Und der Arzt sieht den Beweis auf der Meßskala seiner Waage. Das macht natürlich Eindruck und so ändern sich halt Einstellungen.

hanfblatt:Was hat Ihr Interesse an Cannabis geweckt?

Grinspoon:Es war 1967, als ich unerwarteter Weise etwas Zeit zur Verfügung hatte. Da dachte ich daran, mir einmal Marihuana näher anzuschauen, um zu sehen, warum es soviel Theater um die Pflanze gab. Ich war zu dieser Zeit sicher, daß Marihuana eine äußerst gefährliche Droge ist und ich verstand die jungen Leute nicht, die trotz aller Warnungen Cannabis rauchten. Die folgenden drei Jahre verbrachte ich mit Forschung und Sichtung der Literatur und ich mußte lernen, daß ich wie viele andere auch einer Gehirnwäsche unterzogen war. Marihuana ist zwar nicht harmlos, gleichwohl aber viel ungefährlicher als Alkohol oder Tabak. Und -um es vorweg zu nehmen- es ist deshalb der einzig vernünftige Weg damit umzugehen die legale Abgabe durch ein kontrolliertes System. Ich beschrieb das 1971 alles in dem Buch "Marihuana Reconsidered". Damals wurde das Werk kontrovers diskutiert, heute ist es mit einer neuen Einleitung neu erschienen.

Smokin' weed everyday, keeps the doctor away!

Ein Interview mit dem Pharmazeuten Manfred Fankhauser

Erschienen im hanfblatt nr.: 87


Marijuana als Medikament

Hintergrund: Manfred Fankhauser, Jahrgang 63 und seit 1991 Apotheker in Langnau im schönen Schweizer Emmental, hat die bis dato beste Arbeit über die Geschichte von "Haschisch als Medikament" in der westlichen Medizin geschrieben. Diese 1996 an der Universität Bern abgegebene Dissertation kann man jedem an der Pharmaziehistorie von Cannabis Interessierten nur wärmstens empfehlen. Beeindruckend allein die natürlich für weitere Forschungen offenen Listen der verwendeten Literatur und Pharmakopöen, sowie der einst im Handel befindlichen Cannabiszubereitungen und -präparate. Fankhauser ist obendrein in der international tätigen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) aktiv. Das Thema lässt ihn also nicht los. Gründe genug, ihm einmal ein paar Fragen zu stellen.

hanfblatt: Wenn man Ihr Buch "Haschisch als Medikament" liest, wird einem deutlich, dass sowohl die Cannabisforschung als auch Cannabispräparate im 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der westlichen Medizin spielten. Wodurch erklärt sich dieser damalige "Cannabisboom"?

Fankhauser: Der Cannabisboom kam folgendermassen zustande: Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann man sich in Europa für indischen Hanf zu interessieren, nachdem der in Indien stationierte englische Arzt William B. O'Shaughnessy eine Studie veröffentlichte, welche zeigte, dass Cannabispräparate bei verschiedensten Krankheiten halfen. In der Zeit zwischen 1880 und 1900 waren Hanfpräparate sehr populär, weil Hanf bei diversen Krankheiten erfolgreich half und es noch wenig andere wirksame Arzneimittel gab.

hanfblatt: Für welche Indikationen wurden Cannabispräparate besonders angepriesen und für welche besonders gerne genommen?

Fankhauser: Die wichtigsten waren: Asthma, Migräne, Schlafstörungen, krampfartige Schmerzen und Hühneraugenmittel. Insbesondere die Hühneraugenmittel waren noch weit bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr beliebt.

hanfblatt: Welches waren die erfolgreichsten bzw. bekanntesten Präparate der Zeit?

Fankhauser: Einerseits waren es Halbfabrikate wie das "Cannabin tannicum MERCK", welche in Apotheken zu Fertigpräparaten weiterverarbeitet wurden oder aber offizinelle, das heißt in den offiziellen Arzneibüchern vorkommende Zubereitungen wie Hanftinkturen (Tinctura cannabis indicae) oder Hanfextrakte (Extractum cannabis indicae). Daneben waren auch industrielle Fertigpräparate wie das Schlafmittel "Bromidia" (ein Mischpräparat) oder diverse cannabishaltige Asthmazigaretten recht populär.

hanfblatt: Ist aus dieser Ära in Europa lange vor der Hanfprohibition etwas über einen Gebrauch oder Missbrauch psychoaktiver Hanfzubereitungen als Rausch- oder Genussmittel bekannt?

Fankhauser: Hanf zu Rauschzwecken war in der Zeit als Hanf als Arzneimittel gebraucht wurde, praktisch unbekannt. Wohl lagen Berichte aus anderen fernen Ländern (zum Beispiel Ägypten und Indien) vor, wo man wusste, das Cannabis auch zur Berauschung diente. Ein Problem zu dieser Zeit war aber die Variabilität der Hanfpräparate; es kam vor, dass beispielsweise eine Hanftinktur hochwirksam oder aber auch praktisch nicht wirksam war.

hanfblatt: Wer waren damals die aus heutiger Sicht wichtigsten Forscher in Sachen Hanf als Medizin?

Fankhauser: Der erwähnte englische Arzt William B. O'Shaughnessy (1809-1890), der französische Psychiater Jacques Joseph Moreau de Tours (1804-1884), die Deutschen Georg Martius und Carl Damian Ritter von Schroff (1802-1887). Wichtig waren auch die Arbeiten von Ernst Freiherr von Bibra (1806-1878), der 1855 das epochale Werk "Die narkotischen Genussmittel und der Mensch" veröffentlichte, und vor allem diejenige von Bernhard Fronmüller aus dem Jahr 1869 ("Klinische Studien über die schlafmachende Wirkung der narkotischen Arzneimittel"), für die er an eintausend Patienten Cannabis indica auf schlaffördernde Wirkungen testete. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es vor allem Franzosen und wenig später auch Schweizer Universitäten, insbesondere die Universität Bern, welche bis heute eine grosse Tradition in der medizinischen Hanfforschung aufrecht erhält.

hanfblatt: Was waren die Gründe für das praktisch vollständige Verschwinden von Cannabispräparaten aus der medizinischen Praxis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts?

Fankhauser: Es gab verschiedene Gründe. Erstens die medizinische Entwicklung, das heißt es kamen neue, "bessere" Medikamente (zum Beispiel synthetische Schmerzmittel wie das Aspirin oder die Wirkstoffgruppe der Barbiturate, welche vor allem als Schlafmittel Verwendung fanden) auf den Markt, welche die Cannabispräparate stark konkurrenzierten. Zweitens die pharmazeutische Instabilität: Wie oben angetönt, war die unterschiedliche Wirksamkeit der Präparate lästig. Drittens rechtliche Einschränkungen: Durch die immer restriktivere internationale Gesetzgebung wurde die Verwendung der Cannabispräparate immer mehr eingeschränkt. Viertens wirtschaftliche Aspekte: Bedingt durch die beiden Weltkriege wurde die Einfuhr von indischem Hanf stark erschwert, beziehungsweise verteuerte sich massiv; zudem ging die Nachfrage nach indischem Hanf durch die gerade erwähnten Gründe zurück.

hanfblatt: Wie haben Hexen gearbeitet?

Fankhauser: Die gründlich zerstörten schamanischen Traditionen Europas lassen sich ableiten von dem, was noch heute an Schamanismus auf der Welt existiert. Wenn man die Rolle der heutigen Schamanen in Asien und Südamerika berücksichtigt, dann stellt sich das Bild meiner Ansicht nach so da: Erstens gibt es da niemanden der sagt: "Ich bin ein Schamane" und trommelnd durch die Gegend läuft. Der oder die sagt auch nicht: "Kommt zu mir, wenn ihr Probleme habt, ich habe Sprechstunde von 8.00 bis 14.00 Uhr und eine Behandlung kostet 300 Taler." Diese Menschen tun etwas und das hilft anderen, dann bildet sich der Ruf und andere Leute kommen. In den westlichen Ländern wird das sofort zu einem Business und einer Institution.

hanfblatt: In den letzten Jahren ist nicht zuletzt durch die Entdeckung der körpereigenen Endocannabinoide und Cannabinoidrezeptoren das Interesse an Hanf und seinen Wirkstoffen als Heilmittel neu erwacht. Was kann die gegenwärtige medizinische Cannabisforschung aus der Pharmaziegeschichte lernen?

Fankhauser: Interessanterweise bestätigen die heutigen modernsten Forschungsergebnisse vielfach die bereits seit langem bekannten Anwendungen. Im Weiteren gibt der riesige nicht nur kulturhistorische sondern auch medizinhistorische Hintergrund der Pflanze zusätzliche Sicherheit in der Therapie.

hanfblatt: Wo liegt die Zukunft von Cannabis als Medizin?

Fankhauser: Ich denke es geht in zwei Richtungen. Zum einen die moderne Cannabisforschung, welche sich mit Rezeptoren und detaillierten biochemischen Vorgängen beschäftigt, das heißt die Pflanze beziehungsweise das THC wird als Modellsubstanz genommen, aber das verwendete Medikament hat mit der Ursprungspflanze eigentlich nicht mehr viel zu tun. Auf der anderen Seite die direkte Verwendung der Pflanze, sei es als Tinktur, als Tee, als Öl, als Inhalation und so weiter. Diese Anwendungsformen haben auch einen starken Bezug zur Volksmedizin.

hanfblatt: Behindert die Cannabisprohibition die Entwicklung und Verschreibung von Medikamenten auf Cannabisbasis in unnötiger Weise? Ist die Cannabisprohibition aus Ihrer Sicht nach heutigem medizinischen Kenntnisstand überhaupt noch zu rechtfertigen?

Fankhauser: Nein, meiner Meinung nach auf keinen Fall. Müsste Cannabis als Heilmittel nicht den drogenpolitischen Rucksack mittragen, wären Hanfmedikamente schon längst wieder geschätzte Arzneimittel. Ich würde mir wünschen, dass man das vielfältige Wirkspektrum dieser Arzneipflanze vorbehaltlos beurteilen könnte, dann stände einer Wiedereinführung von Cannabis in die Therapie wohl nichts im Wege.

Hanfblatt Spezial: 20 Jahre Skunk

JENSI SKUNK: Tradition und Zukunft

Es war das Jahr 1984 (sic!), in dem eine Cannabissorte in Erscheinung trat, welche die gesamte zukünftige Entwicklung der Cannabisszene nachhaltig beeinflussen sollte. Skunk #1 war neu, potent, ertragreich und dennoch einfach zu kultivieren. Sie fand den Weg in die Coffeeshops, in die Gärten, zu den Menschen und wurde schnell zum Standard. Die Genetik findet sich noch heute - 20 Jahre später - in vielen Sorten wieder. Skunk #1 wurde zum Bindeglied von Tradition und Zukunft. Das verdient eine Homage. Ab Seite 32 im Hanfblatt schwelgt Jensi Skunk (nomen est omen) in Erinnerungen und träumt von der Zukunft.

www.hanfblatt.de

DANCING

Dancing has been an important component of many religious rituals. Repetitive rhythmical movement was thought essential to build up to the moment of ecstatic union with the deity.

Dancing is a gesture of the whole body which can ally the body with the soul. It is one of the most powerful forms of spiritual or magical ritual. It is a dynamic tool for awakening and stirring the subtle forces and energies of life. True sacred dance is a means of focusing and directing consciousness through physical behavior. It is an outer expression of the inner spirit.

Ancient worshipers of the Goddess attributed the initial creation of the universe to her magic dance over the Waters of Chaos, or the Great Deep (Hebrew Tehom). With rhythmic movements she organized the as-yet-unformed elements, making orderly patterns that the Greeks called diakosmos, the "Goddess's Ordering. She is still found even in the Bible, as the spirit that "moved" on the face of the Deep before God spoke the universe into being.

The four-armed Shiva is worshipped as a world-sustaining deity whose cosmic dance (nataraj) expresses the symbolic movements of the universe and the rhythms of ongoing existence.

In the Gnostic gospel Acts of John, even Jesus danced and said to his disciples, "To the Universe belongs the dancer. He who does not dance does not know what happens." Early Christian churches carried on liturgical dancing in imitation of all their pagan contemporaries; but a wave of asceticism about the sixth or seventh century outlawed ecclasiastical dancing on the ground that it was too sensual and too much enjoyed by women. Though dance is not regularly practiced in modern Christianity, the bible says (Psalm 150, v 4) to "Praise him with the timbrel and dance."

The ab was one of the Egyptian's seven souls that was supposed to come directly from the mother's heart, in the form of holy lunar blood that descended into her womb to take the shape of her child. The hieroglyphic sign for this eminently matriarchal idea was a dancing figure, representing the inner dance of life perceived in the heartbeat. As long as the dance continues, life goes on.


"Dance, when you're broken up.
Dance, if you've torn the bandage off.
Dance in the middle of the fighting.
Dance in your blood.
Dance, when you're perfectly free."

Volksdroge Haschisch

Ein Kraut macht Karriere :-))
"Morgens einen Joint und der Tag ist dein Freund!" lautet der Sponti-Spruch aus den 60-ern. Heute ist die einstige "Bekennertüte" gegen das Establishment eine Alltagsdroge wie Alkohol und Tabak. "Wir kiffen" singt Stefan Raab und kommentiert damit Schätzungen, nach denen in Deutschland etwa vier Millionen Menschen regelmässig Haschisch oder Marihuana rauchen *g*
Against the law begeben sich einige Aktivisten dem Kampf für ihren Rausch. So etwa wie die Berlinerin Mun-Ju die im Internet für eine behördliche Kiff-Erlaubnis streitet: www.kimwillkiffen.de
Am Mittwoch 03.11.04 gibt es zu diesem Thema was zu klotzen, und zwar die "Bekiffte Republik" auf ARD um 23.00 Uhr. Hält eure Tüten bereit ;-))

CHECK YOUR SELF

alles über drugs & co.....how to get away from it,how to find you self again......."keine droge kann einem menschen das geben was nicht schon in ihm steckt,aber sie kann ihm alles nehmen was an ihm besonders ist ------->QUIT THE SHIT !!! and learn to enjoy normal things in Life!

http://www.drugcom.de

Körperschmuck

Körperschmuck: Psychologie mit Schnörkeln
"Tattoos und Piercings sind "in". Körperschmuck ist jedoch weniger ein Mode-Gag, als
vielmehr Ausdruck der Vearbeitung traumatischer Erlebnisse.
Viele Körperschmuckträger wollen individuelle Akzente setzen oder sind auf
Identitätssuche. Andere versuchen ein Gegenbild zum "perfekten" Körper zu schaffen.
Mit selbst zugefügten Wunden verletzen sie dabei bewusst die allgemein gültigen
Schönheitsnormen.
Durch den Schmuck am Körper erinnert sich der Gepiercte an das Erlebte, hält es in Gedanken.
Stefanie Bock

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