Vitalic: Metal-Disco aus Frankreich
Dijon, Kapitale im Herzen Burgunds, ist berühmt für lieblichen Lebkuchen, erfrischenden Kir und scharfen Senf. Jetzt kommt noch Vitalic dazu, der seine mit Pop und Rock angereicherte maschinengenerierte Techno-Version aus der Provinz in die Tanztempel dieser Welt trägt.
Man könnte schwören, dass eine geballte Ladung Gitarren durch das Debüt-Album «Ok Cowboy» des Elektro-Wizards fegt - und sieht sich getäuscht. Vitalics Erstling ist 100% Elektro. Durch und durch «Maschinenmann», war Vitalic schlicht von der Idee fasziniert, «klassische Instrumente - d.h. Gitarre und Schlagzeug - mit Maschinen zu imitieren. Das Ergebnis dürfte Raver und Rocker im Schulterschluss mit gewaltigen Testosteronschüben auf die Tanzfläche treiben.
Vitalic gehört mit Miss Kittin, The Hackers oder David Carretta nach den «French Touch»-Helden Daft Punk und Laurent Garnier zur zweiten Elektro-Generation in Frankreich, die die Pariser Szene vom Rand her aufmischt. Seit rund zehn Jahren dreht Pascal Arbaz aka Vitalic an den Knöpfen, der als kompromissloser und körperbezogener Dancefloor-Minimalist begonnen hat und sich damit den Namen «Attila des Techno» verdiente. Heute aber verpasst er seinen Songs mehr und mehr eine ordentliche Melodie-Infusion, so dass er es sich sogar vorstellen könne, Konzerte in bestuhlten Hallen zu geben. Doch so weit ist es noch nicht. Mit seiner 2002 erschienen «Pony EP» machte Vitalic nachhaltig auf sich aufmerksam. Heute klopfen Daft Punk und die isländische Exzentrikerin Björk für Remixe an seine Tür.
Leicht und luftig, gar ein wenig folkloristisch-barock anmutend eröffnet Vitalic «OK Cowboy» ganz harmlos mit dem dahinflirrenden «Polkamatic», das nicht zufällig an den Kult-Soundtrack von «Clockwork Orange» erinnert, den Tanzreigen. Vitalic ist ein bekennender Fan von Walter/Wendy Carlos und hat sich vehement von dessen «Moog Music» inspirieren lassen.
Warum man Vitalics Generierungen aber auch Metal-Disco nennt, wird in Folge schnell deutlich. Mit den stampfenden «Pony Part 1», «My Friend Dario oder «La Rock 01» lässt Vitalic haltlos alle Zurückhaltung fahren. Macht deutlich, dass seine Musik vornehmlich zur Bewegung gedacht ist.
Aber: Immer wieder nimmt er auch mal den Gang raus, um für Beruhigung zu sorgen. So erinnert «The Past» gar an den Elektronik-Pionier Giorgio Moroder, dessen «epische Seite» Vitalic anspricht, worunter er Tanzmusik versteht, die «gleichzeitig auch ultra-melodisch» ist . Und so lautet denn auch Vitalics Kredo: «Techno, Disco, Moroder».
Quelle: Launch
Man könnte schwören, dass eine geballte Ladung Gitarren durch das Debüt-Album «Ok Cowboy» des Elektro-Wizards fegt - und sieht sich getäuscht. Vitalics Erstling ist 100% Elektro. Durch und durch «Maschinenmann», war Vitalic schlicht von der Idee fasziniert, «klassische Instrumente - d.h. Gitarre und Schlagzeug - mit Maschinen zu imitieren. Das Ergebnis dürfte Raver und Rocker im Schulterschluss mit gewaltigen Testosteronschüben auf die Tanzfläche treiben.
Vitalic gehört mit Miss Kittin, The Hackers oder David Carretta nach den «French Touch»-Helden Daft Punk und Laurent Garnier zur zweiten Elektro-Generation in Frankreich, die die Pariser Szene vom Rand her aufmischt. Seit rund zehn Jahren dreht Pascal Arbaz aka Vitalic an den Knöpfen, der als kompromissloser und körperbezogener Dancefloor-Minimalist begonnen hat und sich damit den Namen «Attila des Techno» verdiente. Heute aber verpasst er seinen Songs mehr und mehr eine ordentliche Melodie-Infusion, so dass er es sich sogar vorstellen könne, Konzerte in bestuhlten Hallen zu geben. Doch so weit ist es noch nicht. Mit seiner 2002 erschienen «Pony EP» machte Vitalic nachhaltig auf sich aufmerksam. Heute klopfen Daft Punk und die isländische Exzentrikerin Björk für Remixe an seine Tür.
Leicht und luftig, gar ein wenig folkloristisch-barock anmutend eröffnet Vitalic «OK Cowboy» ganz harmlos mit dem dahinflirrenden «Polkamatic», das nicht zufällig an den Kult-Soundtrack von «Clockwork Orange» erinnert, den Tanzreigen. Vitalic ist ein bekennender Fan von Walter/Wendy Carlos und hat sich vehement von dessen «Moog Music» inspirieren lassen.
Warum man Vitalics Generierungen aber auch Metal-Disco nennt, wird in Folge schnell deutlich. Mit den stampfenden «Pony Part 1», «My Friend Dario oder «La Rock 01» lässt Vitalic haltlos alle Zurückhaltung fahren. Macht deutlich, dass seine Musik vornehmlich zur Bewegung gedacht ist.
Aber: Immer wieder nimmt er auch mal den Gang raus, um für Beruhigung zu sorgen. So erinnert «The Past» gar an den Elektronik-Pionier Giorgio Moroder, dessen «epische Seite» Vitalic anspricht, worunter er Tanzmusik versteht, die «gleichzeitig auch ultra-melodisch» ist . Und so lautet denn auch Vitalics Kredo: «Techno, Disco, Moroder».
Quelle: Launch
Philippe La PlastiQue - 30. Mai, 12:04