Montag, 14. März 2005

Das gute Demo

Im Folgenden moechte ich gerne meine Sicht auf das "perfekte" Demo-tape darlegen, wobei ein Grossteil der Info aus einschlaegigen (Rock-)Magazinen und aus der Praxis kommt.

Die ansprechende Verpackung

Manch einer mag es nicht fuer wichtig halten, aber im Endeffekt ist es das schon. Ein ansprechendes Demo wird schneller aus dem Stapel gepickt und macht neugierig. Somit ist der Hoerer eher positiv gestimmt, auch wenn die Musik vielleicht nicht so zu 100% der Brecher ist.
Worauf kommt es an?
Eine gute und stabile Huelle die nicht beim ersten Anblick auseinanderfaellt und auch den ruppigen Weg per Post uebersteht.
Musik ist ein kreativer Schaffungsakt. Man muss zwar kein Grafiker sein um seinen Sound zu praesentieren, man sollte aber zeigen, dass man sich gedanklich mit dem Thema befasst. Zugleich vermittelt ein gut ueberlegtes Cover, dass man bereit ist, Zeit und Muehen in die Musik zu investieren.
Das Cover sollte nebst eurem Namen, Mail und Telefon-Nummer auch den Namen des Mixes und u.U. eine Playlist enthalten.
Ein haeufiger Fehler sind semi-kreative Cover die mit Basic-Photoshop Effekten erstellt worden sind und die Standart Motive wie halbnacktes (Manga-)Girl in aufreizender Pose, Palmenstrand, DJ auf der Plattenkiste etc… darstellen. Wenn man keine grafischen Kenntnisse hat, dann bittet man eben einen Freund oder Verwandten. Im Notfall verzichtet man auf kreative Experimente und waehlt sein Cover einfarbig der Musik entsprechend. Besser schlicht und simpel als gewollt aber nicht gekonnt. Aber alles ist besser als irgendwelcher per Hand gekritzelter Bla bla…
Gebt ein wenig Geld aus und geht mit dem Cover zum Copyshop und druckt es auf gutem Papier in guter Qualitaet. Die paar Cents kann man ruhig investieren wenn man dann spaeter an die Residency oder den Gig seines Lebens bekommt.
Verseht auch die CD selber mit eurem Namen, Mail und Telefonnummer. Es geschieht relativ haeufig, dass CD und Huelle getrennt werden. Nichts ist aergerlicher als ein guter Mix von einem unbekannten Interpreten.
Im Anschreiben sollte eine kleine Biografie angefuegt sein die selbstverstaendlicherweise ein paar Eckdaten von euch auffuehrt, nicht zu vergessen: Name, Mail und Telefon-Nummer. Darueber hinaus sollte es eine kleine Referenzliste enthalten mit etwaigen Releases, Clubs oder Parties wo ihr schon gespielt habt. Seid ehrlich!
Ein gutes Photo hat auch noch nie geschadet, versehen mit, genau: Name, Mail und Telefon-Nummer.
Ich persoenlich finde es immer interessant, wenn Leute noch etwas zu ihrem Mix schreiben, z.B. was er fuer sie bedeutet, wie er entstanden ist, warum man welche Platten ausgewaehlt hat. Jeder Mix hat halt seine eigene kleine Geschichte.

Das Demo selber

Hier sind die Meinungen so vielfaeltig wie es DJs gibt. Der eine macht es spontan und geht mit dem Flow, der andere plant sorgfaeltig jeden Uebergang. Das koennt ihr eigentlich halten wie ihr wollt und bleibt natuerlich euch ueberlassen. Einige Rahmenbedingungen gibt es jedoch zu beachten:

Bereitet alles gut vor. Macht die Nadeln sauber, geht vorher auf's Klo, schaltet das Telefon aus. Schliesst eure Eltern und sonstige nervige Personen weg. Fuehlt euch wohl und ungestoert. Legt ein paar Scheiben auf zum warm werden. Kontrolliert die Pegel am Mischer und Aufnahmegeraet. Falls ihr am Pc aufnehmt, nehmt lieber zu leise auf als zu laut. Haeufig faengt man naemlich im gruenen Bereich an und endet spaeter im Eifer des Gefechts doch wieder an der maximalen Grenze bevor es verzerrt.
Normalisieren kann man hinterher immernoch
Haltet eure Platten strukturiert in der Naehe. Nichts ist nerviger als die eine Platte zu suchen die jetzt perfekt in den Mix passen wuerde. Gerade bei spontanen Sessions ist sowas bei einem allgemeinen Plattenchaos vorprogrammiert und hindert den persoenlichen Flow des Sets; believe me, I know what I'm talking about…
Einen Fehler gemacht? Egal, korrigieren, weitermachen und sich nicht beirren lassen. Das geht im Club genauso. Je nach Schwere des Vergehens kann man natuerlich von vorne anfangen, aber kleine Sachen kann man getrost uebersehen.
Zur Trackauswahl: Was ihr spielt ist natuerlich euch ueberlassen, aber versucht ein wenig kreativ zu sein und nicht nur die aktuellsten Standart-Hits zu waehlen. Hoert dort auf wo ihr angefangen habt und macht aus eurem Set eine runde Sache. Zeigt eure musikalische Bildung.
Achtet beim Brennen darauf, dass ihr Trackmarken setzt!!!!! Es gibt wirklich nichts nervigeres als 40 Minuten vorzuspulen nur um eine grobe Uebersicht ueber die Tracks zu kriegen.

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