Deutschland groovt zu indischer Musik
Indische Filmmusik und Hochzeitstänze unterlegt mit Bässen: Das Indienfieber hat die deutschen Clubs erfasst. Partys wie Bombay Mix, Asian Beatz oder Munich Masala gehören zum Repertoire der Discos in Hamburg, Berlin und München. Die DJs heißen DrJee oder Inspector Bang.
Ein multikultureller Mix aus Deutschen, Indern, Afghanen und Pakistanern groovt dazu auf den Tanzflächen - Modemagazine wie «Madame» kündigen «Tanz den Bhangra»-Clubnächte an: Eine Musik, die der indisch-stämmige Brite Panjabi MC populär gemacht hat. Vor kurzem bekam dieser für seinen Hit «Mundian To Bach Ke» den ersten Deutschen Dance Award und wurde als erfolgreichster Newcomer des Jahres ausgezeichnet.
«Bhangra-Musik stammt aus der nordindischen Provinz Punjab und ist eigentlich ein alter Erntetanz, der auch auf Hochzeiten gespielt wird», sagt Shazad Sheikh (34), Produzent des britischen Labels Riss Records. In England fing die Bewegung vor rund zehn Jahren an - indische DJs aus der zweiten ANZEIGE
oder dritten Einwanderergeneration unterlegten Bhangra-Musik mit Basslinien und machten sie tanzbar.
Sheikh, selbst pakistanischer Abstammung, hat rund 70 Platten mit Bhangra produziert. «Das ist nun ein wachsender Markt geworden - da gibt es noch eine ganze Menge Talente», sagt der 34-Jährige. «Wir wollen Bhangra auch mit englischen Texten bringen, "Mundian To Bach Re" heißt "Hüte Dich vor den Jungs" und wäre auf Englisch sicher noch erfolgreicher geworden.» Auch in Skandinavien und Frankreich werde in den Discos dazu abgetanzt. In Deutschland kommen immer Platten dazu auf den Markt, etwa das Album von Panjabi MC (Eastwest) oder der Sampler «Punjabi Beatz - The Best of Bhangra Volume I» (One World).
In Hamburg steigt monatlich der Bombay Mix, eine Party mit Ausschnitten aus Bollywood-Filmen, der passenden Filmmusik und Bhangra. «Hier gibt es zum Beispiel eine große afghanische Gemeinde, die die Stars und die Musik aus den Filmen kennt und zu den Partys kommt», sagt Veranstalter Armin Grambart-Mertens (35). Zu Bombay Mix kamen schon bis zu 800 Leute. «Auch wenn vielleicht durch den Trend gerade mehr Leute kommen, Bhangra und der Bombay Mix bleiben: Durch die Nachkommen der Einwanderer gibt es eine Basis an Leuten, denen der Trend egal ist.»
Neben Bhangra, der Musik mit der Dhol-Trommel, hat sich noch ein anderer Stil durchgesetzt: «'Asian Underground' ist eine Mischung aus Elementen meist klassischer indischer Musik und urbanen westlichen Stilen wie Breakbeats, Drum'n'Bass oder Dub», erklärt Kristian Joshi, Redakteur bei theinder.net, einem Internet-Netzwerk für Inder in Deutschland. Diesen Mix legen die DJs bei Clubnächten wie Asian Beatz auf. «Dort gehen aber mehr Deutsche hin, da die Musik den 'Asians' nicht asiatisch genug ist», sagt Grambart-Mertens.
«Die meisten Inder sind stolz darauf, dass ein 'Landsmann' wie Panjabi MC Erfolg hat - so wird Indien nicht mehr als armes Land, sondern auch als kulturelles und technologisches Land wahrgenommen», sagt Phillip Datta (25), Sprecher von theinder.net. Die moderne, in England geschaffene Version von Bhangra ist laut Datta in Indien der Renner. «Das ist praktisch reimportiert worden und wird jetzt in Indien weiter entwickelt.» Die Musik, die aus dem Norden des riesigen Landes stammt, werde nun auch im Süden gehört und breite sich aus. Ein Ende des Booms in Deutschland sieht Datta noch nicht, denn die Bollywood-Filme der indischen Filmindustrie entern die deutschen Kinos. Dazu hat die Plattenfirma Universal den Soundtrack-SampIer «The Best of Bollywood» mit 15 Titeln auf den Markt gebracht.
Quelle: Yahoo
Ein multikultureller Mix aus Deutschen, Indern, Afghanen und Pakistanern groovt dazu auf den Tanzflächen - Modemagazine wie «Madame» kündigen «Tanz den Bhangra»-Clubnächte an: Eine Musik, die der indisch-stämmige Brite Panjabi MC populär gemacht hat. Vor kurzem bekam dieser für seinen Hit «Mundian To Bach Ke» den ersten Deutschen Dance Award und wurde als erfolgreichster Newcomer des Jahres ausgezeichnet.
«Bhangra-Musik stammt aus der nordindischen Provinz Punjab und ist eigentlich ein alter Erntetanz, der auch auf Hochzeiten gespielt wird», sagt Shazad Sheikh (34), Produzent des britischen Labels Riss Records. In England fing die Bewegung vor rund zehn Jahren an - indische DJs aus der zweiten ANZEIGE
oder dritten Einwanderergeneration unterlegten Bhangra-Musik mit Basslinien und machten sie tanzbar.
Sheikh, selbst pakistanischer Abstammung, hat rund 70 Platten mit Bhangra produziert. «Das ist nun ein wachsender Markt geworden - da gibt es noch eine ganze Menge Talente», sagt der 34-Jährige. «Wir wollen Bhangra auch mit englischen Texten bringen, "Mundian To Bach Re" heißt "Hüte Dich vor den Jungs" und wäre auf Englisch sicher noch erfolgreicher geworden.» Auch in Skandinavien und Frankreich werde in den Discos dazu abgetanzt. In Deutschland kommen immer Platten dazu auf den Markt, etwa das Album von Panjabi MC (Eastwest) oder der Sampler «Punjabi Beatz - The Best of Bhangra Volume I» (One World).
In Hamburg steigt monatlich der Bombay Mix, eine Party mit Ausschnitten aus Bollywood-Filmen, der passenden Filmmusik und Bhangra. «Hier gibt es zum Beispiel eine große afghanische Gemeinde, die die Stars und die Musik aus den Filmen kennt und zu den Partys kommt», sagt Veranstalter Armin Grambart-Mertens (35). Zu Bombay Mix kamen schon bis zu 800 Leute. «Auch wenn vielleicht durch den Trend gerade mehr Leute kommen, Bhangra und der Bombay Mix bleiben: Durch die Nachkommen der Einwanderer gibt es eine Basis an Leuten, denen der Trend egal ist.»
Neben Bhangra, der Musik mit der Dhol-Trommel, hat sich noch ein anderer Stil durchgesetzt: «'Asian Underground' ist eine Mischung aus Elementen meist klassischer indischer Musik und urbanen westlichen Stilen wie Breakbeats, Drum'n'Bass oder Dub», erklärt Kristian Joshi, Redakteur bei theinder.net, einem Internet-Netzwerk für Inder in Deutschland. Diesen Mix legen die DJs bei Clubnächten wie Asian Beatz auf. «Dort gehen aber mehr Deutsche hin, da die Musik den 'Asians' nicht asiatisch genug ist», sagt Grambart-Mertens.
«Die meisten Inder sind stolz darauf, dass ein 'Landsmann' wie Panjabi MC Erfolg hat - so wird Indien nicht mehr als armes Land, sondern auch als kulturelles und technologisches Land wahrgenommen», sagt Phillip Datta (25), Sprecher von theinder.net. Die moderne, in England geschaffene Version von Bhangra ist laut Datta in Indien der Renner. «Das ist praktisch reimportiert worden und wird jetzt in Indien weiter entwickelt.» Die Musik, die aus dem Norden des riesigen Landes stammt, werde nun auch im Süden gehört und breite sich aus. Ein Ende des Booms in Deutschland sieht Datta noch nicht, denn die Bollywood-Filme der indischen Filmindustrie entern die deutschen Kinos. Dazu hat die Plattenfirma Universal den Soundtrack-SampIer «The Best of Bollywood» mit 15 Titeln auf den Markt gebracht.
Quelle: Yahoo
Philippe La PlastiQue - 31. Jan, 17:43