Samstag, 4. Dezember 2004

Bemusterung durch das "Music Promotion Network"

Die Musikindustrie bemustert über das Music Promotion Network (MPN) mittlerweile alle großen Radiostationen online mit Musik und nutzt somit endlich die schnellste Möglichkeit zur Informationen über neue Musikproduktionen.

Das Music Promotion Network (MPN) ist ein Projekt unter Leitung des Branchendienstleisters PhonoNet und wurde vor knapp 18 Monaten im Juni 2003 gestartet, um Radiostationen digital mit den neuesten Musikproduktionen zu bemustern. Mittlerweile hat MPN eine Marktabdeckung von 90 Prozent erreicht. Das Projekt der Hamburger PhonoNet GmbH, Tochtergesellschaft des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, informiert über Neuheiten und Hintergründe und bietet den Sendern die Möglichkeit, diese Titel sofort über eine gesicherte Verbindung in die Sendearchive zu übermitteln. Unter den Kunden finden sich nach Informationen des MPN-Projektleiters bei PhonoNet, Dietmar Schlumbohm, sämtliche ARD-Radiostationen sowie rund 120 über den Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) sowie die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) organisierte Privatsender. "Damit ist das Musik Promotion Network das mit Abstand erfolgreichste System in Europa", erklärte Schlumbohn.

"2.500 Journalisten in rund 200 Hörfunkwellen können sich ab sofort topaktuell über musikalische Neuerscheinungen informieren und die Titel sofort herunterladen. Damit wird die digitale Online-Bemusterung mit Musik der neue technische Standard", erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. "Die Radiosender erhalten so noch schnelleren Zugriff und alle Informationen aus einem einzigen System." Allein in den letzten Monaten seien von den Rundfunkanstalten mehr als 20.000 Titel heruntergeladen worden. Die Plattenfirmen stellen derzeit monatlich rund 250 neue Produkte mit etwa 2000 Titeln neu in das MPN ein. "Mit der Entwicklung des MPN setzen wir den internationalen Standard für die digitale Bemusterung mit Musik", betont Gebhard.
Musikredakteure können über MPN neue Musiktitel von ihrem Arbeitsplatz aus online abhören und dann entscheiden, ob der Titel als Audiofile im eigenen Wellenspeicher benötigt wird. "Dank MPN konnte eine Lücke im weitgehend digitalisierten Arbeitsablauf bei der Gestaltung und Sendung von Musikprogrammen geschlossen werden", meint Dr. Wolfgang Sieber, Projektleiter bei der ARD. Die Hörfunksender speisen neue Musik automatisiert direkt in ihre Systeme ein und sparen auf diese Weise Kosten für Erfassung von Tonträgern und Eingabe von Daten. "Die Arbeitsabläufe in der Radio Hamburg Musikredaktion haben sich durch das MPN vereinfacht", erklärt Tanja Stroetzel, Head of Music bei Radio Hamburg. Redakteure können zudem jederzeit über ein zentrales System auf Neuheiten zugreifen - oft sogar schon vor Veröffentlichungstermin der CDs. Alle Titel sind in einer Übersicht mit Detailinformationen, Booklet-Ansicht und Soundfiles aufgelistet. Ein Archiv mit älteren Titeln soll ab 2005 aufgebaut werden. Auch Printjournalisten können das System zur Recherche nutzen und darüber Bemusterungsexemplare bestellen.

Da möge noch jemand behaupten, die Musikindustrie wäre fortschrittsfeindlich, kaum 10 Jahre nach Einführung des Internets, hört auch das gänzlich sinnfreie Verschicken von Tonträgern zu Promotionzwecken auf. Letzte Bastion sind hiermit lediglich die vielen DJs, die nach wie vor gerne noch mit "echtem" Vinyl oder CDs drehen, statt digitale Tools wie bspw. Final Scratch zu nutzen (Da sind wir stolz darauf, und werden es auch weiter verbreiten wollen!). Letztlich dürfte es jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis auch diese letzte Bastion fällt. Dann hätte alle Beteiligten auch weniger Ärger mit dem gelben Logistikunternehmen (WWWAAASSSSSSSSSS?!!!!, dass meint er doch nicht ernst! Niemals! ;-))

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