Mittwoch, 27. Oktober 2004

Interview mit "AIR"

Air
interviewt von Steen Lorenzen » in Elektro Beats »

Sie sind das erfolgreichste Elektronik-Duo Frankreichs. Ihr Debut Album verkaufte sich weltweit über 1 Million Mal und schickte Millionen Menschen auf eine Moon Safari der besonders unbeschwerten Art. Easy Listening klebte als Etikett auf Ihrem Album, doch so Easy klingen sie schon lange nicht mehr. Jean-Benoit Dunckel und Nicolas Godin sind zusammen das Duo AIR.

Ihr Erstlingswerk war ein eher unbeschwertes Album, mit dem wunderbaren Titel Moon Safari, mit Hits wie "Sexy Boy" und "Kelly watch the Stars" oder auch dem ganz poetischen Song "All I Need" (gesungen von Songwriterin Beth Hirsh). In der Tat instrumentiert wie ein typisches Easy Listening Album: viele samtweiche Elektronik-Sounds, schöne Hall-Effekte und vor allem das Fender Rhodes E-Piano. Das war 1998, ein Startschuß gleichzeitig für all das, was dann noch folgte an französischer Elektronik. Modjo oder Alex Gopher, Etienne de Crecy, Daft Punk um einige Namen zu nennen - den "French Touch" haben Air ganz gewiss maßgeblich mit angestoßen.

Auf Moon Safari folgte dann so etwas wie The Dark Side of the Moon Safari, nämlich der Soundtrack zum Film The Virgin Suicides. Ein dunkler Film über ein junges Paar, das sich findet, sich liebt und den Freitod wählt. Entsprechend dunkel auch der Soundtrack von Air. Und letztes Jahr dann ein neues Album mit dem rätselhaften Titel "10 000 Hertz Legend". Durchaus ein hörbarer Frequenzbereich, diese 10 000 Hertz, wenn auch schon für die höheren Klangerlebnisse zuständig. Was daran allerdings so legendär sein soll, das haben sie uns bislang nicht verraten.

Das Album ist nach kurzer Zeit aus den Charts wieder verschwunden. 10 000 Hertz Legend ist ein Mysterium, eine Reise, die an Pink Floyd erinnert, obwohl sich Gitarren nur hier und da einschleichen. Das hat wahrscheinlich auch etwas mit der Stimmung zu tun. Man denkt die ganze Zeit, hier wird eine zusammenhängende Geschichte erzählt, was ja bei Pink Flyod oft der Fall war. Aber die Herren Godin und Dunckel halten sich bedeckt, wenn man sie nach solchen Zusammenhängen befragt.

Viele Songs klingen wie ein Soundtrack für lange Kamerafahrten: durch Großstädte, Landschaften. Unter Kopfhörern merkt man, wie extrem sie das Stereopanorama ausgenutzt haben. Sie sind experimentierfreudig, sie haben Song-Schemata, wie man sie für einen Radiohit braucht, ignoriert (sie dürften auch das Geld haben, um sich so viel Eigensinnigkeit zu erlauben). Es gibt viele Science Fiction Sounds, andererseits stolpert man plötzlich über den Rand eines Orchestergrabens. Mal ist das Ganze sehr elegisch, mal höchst dramatisch, also viel dabei fürs inner Auge!

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