Freitag, 2. Dezember 2005

Zerrissen

Routine oder Abenteuer? Momente der Entscheidung. Hält man an Dingen fest, die man schon lange hat, die sicher scheinen, allerdings auch routiniert, gar langweilig oder geht man das Risiko ein etwas neues zu erleben, etwas das vielleicht auch zur Routine wird, für den Moment aber aufregender ist, sich richtiger anfühlt, aber ist es nur eine Blendung durch die Aktualität? Der Reiz des Neuen, vermeintlich Unbekannten? Schwierig genug, doch noch schwieriger ist es, wenn man nicht selbst die Entscheidung trägt. Soll man, ist man selbst das Neue, jenes das sich etabliert hat zerstören um selbst eine Chance zu kriegen? Heftigst kämpft mein Gewissen mit meinem Verlangen, meinem Gefühl. Ich bin so sehr davon überzeugt das es richtig ist, das ich befürchte geblendet zu sein, die Fehler nicht zu sehen. Führe ich zum Scheitern seiner alten Beziehung? Oder war es ein wackliger Turm der darauf wartetete, dass er umgeschmissen wird? Ist es vielleicht sogar gut, dass ich ihn schupse, es ins Rollen bringe um ein endeutiges Ende zu schaffen, Platz für Neues? Letztlich habe ich sowohl das Pech als auch das Glück es nicht entscheiden zu können, nicht entscheiden zu müssen. Somit bleibt mir nichts anderes als zu warten, zu hoffen, dass er sich für mich entscheidet, zu hoffen dass er glücklich wird ohne das es mit meinem Unglück verbunden ist, zu hoffen, dass nicht mir eines Tages das selbe passiert und es jemanden gibt, der meine heutigen Gedanken hegt... der zwischen mir und ihm steht.

Sonntag, 16. Oktober 2005

Trauben

Ein Stand auf dem Flohmarkt. Ein Tisch mit Sonderangeboten . Die meisten Menschen gehen einfach daran vorbei und schauen nur im Vorbeigehen hin. Doch wenn die Ersten stehenbleiben erscheint es interessant. "Wenn die da schauen scheint es dort etwas Gutes zu geben". Somit kommen immer mehr und schauen. Wir verlassen uns auf das Interesse der anderen, ohne zu wissen was jene überhaupt interessiert. Ähnlich ist es bei uns Menschen untereinander. Hat man gar keine Freunde wird viel Zeit ganz allein verbracht. Irgendwann gehört man jedoch eventuell zu den glücklichen, welche schon Absagen verteilen müssen , da sie mehr Freunde als Zeit haben. Ein schönes Gefühl nicht nur ein Flohmarktstand zu sein, an dem alle vorbeilaufen, sondern der, um den sich die Traube bildet. Hat der erste Mensch Interesse gefunden wirkt man auch auf die anderen interessanter. Auch wenn das Angebot gar nicht das eigentliche Objekt der Begierde ist wird der Rausch erweckt. Wie bei einer Versteigerung. Man bietet mehr als eigentlich gewollt, um zu gewinnen, das Ausgestellte sein eigen nennen zu dürfen. Das Fatale daran ist, dass es passieren kann ersteigert zu werden ohne von ganzem Herzen gewollt zu sein.Eine Vase die zu einem erhöhten Preis ersteigert wurde möchte man nicht mehr haben. Man achtet sie nach kurzer Zeit nicht mehr sondern ärgert sich darüber, dass man zuviel dafür gezahlt hat. Hat man sie jedoch in einem kleinen unbekannten Laden um die Ecke entdeckt wo sie staubig und ungewollt in der Ecke stand, hat man sich in Ruhe mit ganzem Willen dafür entschlossen und wird sie wohl sehr lange ehren. Doch auch die Sonderposten können Glück haben und an den wahren Liebhaber gelangen. Nie lässt es sich mit Gewissheit sagen an wen man gerät. So sollte man das schöne Gefühl des Umworben seins genießen. Und hoffen weder unter noch über Wert ersteigert zu werden.

Samstag, 8. Oktober 2005

Der Körper, Gefängnis oder Werkzeug?

Meine Schulter schmerzt. Auch ohne dass ich sie bewege. Im Grunde ist heute ein fröhlicher Tag. Meine Seele ist zufrieden, möchte Sonnenstrahlen fangen gehen und wenn die Sonne untergegangen ist für die Sterne tanzen und dem Mond ein Ständchen bringen. Die Welt umarmen und der Fröhlichkeit Ausdruck verleihen. Doch der Körper will nicht. Zunächst war er müde, konnte sich nicht aufraffen, nun schmerzt er und hält die Seele in ihrem Tatendrang zurück. Der Körper als Gefängnis der Seele. Die Lossagung des Körpers, das Leben für die Seele, die Befreiung vom irdischen Dasein als Endlösung?
Die Seele ist unentschlossen. Der Körper hört Musik, gibt sich ihr hin und zieht die Seele einfach mit. Beide tanzen im Einklang glücklich außerhalb von Raum und Zeit, lösen sich gemeinsam vom Irdischen durch dessen Hilfe. Auch dann wenn die Seele glücklich ist kann der Körper ihr helfen dies Auszuleben.Ohne ihn wär sie gefangen und allein durch ihn kann sie teilen und mitteilen. Der Körper als Werkzeug der Seele, ist das Ende des Körpers das Ende der Ausdruckskraft der Seele? Vermutlich brauchen beide einander, unvorstellbar wie eigenständige Seelen leben, mag sein, dass sie glücklicher sind, aber das Risiko einzugehen den Körper aufzugeben ohne zu wissen was danach kommt ist zu groß zumal der Einklang findbar ist und in der Vollkommenen Erfüllung enden kann und dies kommt wohl der Loslösung von der Welt gleich. Das Glück liegt im Einklang, Einklang zwischen Seele und Körper und Zusammenschluss mehrerer so wunderbar funktionierender Gemeinschaften.

Dienstag, 20. September 2005

Sterne

Sterne. Hell leuchten sie am Himmel. Die einen mehr, die anderen weniger gut sichtbar. Wolken. Unscheinbar. Dennnoch wissen wir, sie sind da. Irgendwo da oben. Grad schrieb ich noch davon die Hand zu reichen um den Weg zu zeigen, schon zeigte man mir meinen. Und so leuchtete mein Stern so hell er konnte. Und er durfte Teil eines Sternbildes sein, er gehörte dazu, auch wenn nicht sichtbar ist er immer dabei. Als wollten sich die anderen Sterne des Sternbildes bedanken leuchten auch sie nun heller. So schaukeln sie sich gegenseitig hoch bis der ganze Himmel in ihrem leuchten erstrahlt und die Wolkendecke durchbricht. Nun fehlt nur noch der Polarstern zum Glück. Eisig der Name doch die Erscheinung am wärmsten. Intensiv wie kein anderer strahlt er hinab zu uns und egal wann wir gen Himmel schaun wir finden ihn sofort. Er ist immer da. Einen Polarstern. Und nie wieder wird der eigene Himmel dunkel sein. Doch auch ohne ihn weiß ich genau, auch wenn ich morgen dass Sternbild vielleicht nicht mehr seh, es ist da und kehrt immer wieder. Etwas, wodrauf ich mich verlassen kann.

Sonntag, 18. September 2005

Wiedersehen

Eine Geburtstagsfeier mit den Überbleibseln aus Schulzeiten. Lang ist es her wo wir uns täglich sahen. Wir haben uns alles erzählt. Und nun.... Ein einziges Austauschen von Floskeln. Wann wir wen das letzte mal gesehen jhaben. Und dass wir uns doch bald wieder sehen müssen. Aber keiner weiß mehr wie der andere lebt. Nicht einmal die Studienfächer der adern kriegen wir zusammen. Schön ist es uns zu sehen. Und wir wissen auch, dass wir uns mögen, uns alles erzählen könnten, aber wir sind uns fremd geworden. Die Menschen, die wir am längsten kennen, von denen wir sagten wir würden sie nie aus den Augen verlieren. Passiert ist was traurigeres, wir haben "uns aus dem Sinn verloren". Ja, wir sollten uns regelmäßig treffen, wieder zueinander finden. Wieso wir das nicht tuen weiß keiner. Aber es scheint normal zu sein. Jeden Geburtstag sehen sich einige wieder. Nun ist es schon soweit, dass wir weil wir müde sind nicht mals mehr für ein Stündchen vorbeischaun. Ich nehme mir vor aktiv zu werden. Aber es ist nur ein Vorsatz. "freunde sind wie Sterne, auch wenn man sie nicht immer sieht, sie sind immer da." (Jap ter Haar) Ja, sie sollten dasein. Doch damit sie dasein können muss man ihne die Hand reichen, ihnen zeigen wo sie sein sollten.

Freitag, 16. September 2005

Konvention- Kummerkasten

Lachende Kinder sind fröhlich. Immer. So haben wir es gelernt. So hat mein Leben seinen Lauf genommen und mein ewiger Trübsinn und all die Probleme von denen ich damals nicht wusste, dass es welche sind, blieben unentdeckt. Kombiniert mit aufgesetzter Höflichkeit bricht dies auch heute noch sicherlich das Genick vieler Menschen mit einem Leben, das nicht richtig ist. "Wie geht´s?" was wurde geantwortet als Du diese Frage das letzte Mal gestellt hast? Vermutlich weißt Du es nicht mehr. Wie die Meisten. Man fragt aus Höflichkeit, die Antwort interessiert nicht. Mit einem Lächeln auf den Lippen kann man ganz ungezwungen "schlecht" antworten ohne dass das Gegenüber Notiz nimmt. So bemerkte keiner mein Schicksal. Anders konnte ich mich nicht öffnen. So fristete ich viele Jahre meines Lebens als Kummerkasten. Der Frust meiner Mutter in Worten, das Unglück von ihr in Tränen, der Hass in Scherben, die Verzweiflung in lauten Schreien mit eisiger Stille danach und die Wut in... die Wut. All dies nahm ich auf wie ein Kummerkasten, dies war meine Aufgabe, andres hatte ich es nicht kennengelernt. Darüber redest Du nicht. Ich schwieg. Es wollte sowieso keiner hören. Das Schreiben ist das Einzige was mir nicht verboten wurde und was mir bis heute blieb. Und das nahezu wortlose Verstehen von gleichgesinnten. Man weiß wann jemand etwas erlebt, dass er nicht erzählen kann. man kennt die Kniffe ohne Lügen sein Schicksal nicht erzählen zu müssen. Man erkennt sich und durch das gemeinsame Schicksal versteht man sich. Doch auch solche die es nicht erlebt haben sollten die Augen offen halten, denn fröhliche Kinder lachen anders. Sie kneien die Augen zusammen, kriegen kleine Fältchen und manchmal kullern ihnen sogar Tränen über die Wangen. Sie können das Lachen kaum stoppen. Wir ziehen nur die Mundwinkel hoch, schauen verstohlen zur Seite. Wollen bloß nich auffallen. Kaum einer würde eine blaue Banane essen. Das ist gegen die Konvention. Und ganz leicht zu erkennen. Durchbrich die Konvention im Alltag, achte auf blaue Bananen.

Couchtisch

Wieder sitze ich hier. Furchtbare Stille. Einsamkeit. Wieder wollte er mich nicht sehen. Er nicht, die anderen auch nicht, warum auch? Das Ticken der Uhr dröhnt in meinem Kopf und erinnert mich daran, dass die Zeit vergeht während ich so vor mich hinstarre. Also schreibe ich, weil ich mich so zumindest dem Unbekannten mitteilen kann. Das Klickern der Tasten. Alles erscheint so furchtbar laut. Ich sehen mich wieder nach der Stille. Zerrissen. Nichts neues eigentlich denk´ ich mir. Vielleicht bin ich eben immernoch auf dem Status des Möbelstücks. Irgendwo bin ich immer, stehe auch oft zwischen andern Menschen und doch bin ich irgendwie allein weil ich mich nicht mitteilen kan, wie ein Schrank. Eher wie ein Couchtisch, hin und wieder bin ich ja auch gern gesehen. Man beschäftigt sich nicht allzu viel mit mir aber wenn dann gerne. Den Schranl hab ich hinter mir gelassen. Ein Schrank ist praktisch, mehr nicht. Irgendwo wo er nicht allzusehr auffällt steht er rum und man stopft alles in ihn rein. Ein Couchtisch... wenn ich so darüber nachdenke, so schlecht ist es gar nicht. Ich hatte schon schlimmere Zeiten, selten bessere eigentlich. Nur aus der Theorie wage ich mir vorzustellen wie das Leben sein kann und hoffe es bald erleben zu dürfen. Stille. Rhythmisch tickt der Zeiger der Uhr. Wenn man es schafft optimistisch zu denken ist das Leben weitaus einfacher. Doch zwischen dem Tick und dem Tack bleibt dieser kurzer Moment der Stille, die Leere wo wieder was fehlt.

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